Ringvorlesung: Hamburg: Deutschlands Tor zur kolonialen Welt. Über den Umgang mit einem schwierigen ErbeHamburg ist wie keine zweite deutsche Stadt mit der Geschichte des Kolonialismus verbunden. Deutschlands „Tor zur Welt“ war ein Tor zu kolonialen Welt. Zu Recht ist die Hansestadt als die „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“ neben Berlin bezeichnet worden. Während in Berlin die politischen Entscheidungsträger des zwischen 1884 und 1918 existierenden deutschen Kolonialreiches ansässig waren, steht die Hansestadt für einen weit davor beginnenden und weit darüber hinausreichenden Austausch und Kontakt. Über lange Jahrhunderte (bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts) handelte man mit Kolonien, ehemaligen Kolonien oder Kolonialmächten, kaufte oder verkaufte Kolonialwaren (und auch Menschen).

Als erste deutsche, ja europäische Metropole widmet sich die Hansestadt aber seit 2014 auch offiziell der Aufarbeitung dieser Vergangenheit und richtete dazu die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“ ein. In der Ringvorlesung präsentiert die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“ erste Ergebnisse ihrer Arbeit, erläutert exemplarische Erinnerungsorte und diskutiert Themen und Probleme der Auseinandersetzung mit dieser schwierigen Vergangenheit.

Für die Teilnahme an der öffentlichen Vorlesung ist keine Anmeldung notwendig.

Die Vorlesung findet in Kooperation mit dem Verein für Hamburgische Geschichte statt.

Terminaktualisierungen und -änderungen finden sich hier im Blog oder auf Facebook.

RINGVORLESUNG

Sommersemester 2016, mittwochs, 18 Uhr, Hörsaal Phil C, Von-Melle-Park 6

Datum Thema ReferentIn
20.4.2016 „Von den ‚Askari-Reliefs‘ zur Speicherstadt“. Postkoloniale Erinnerung in Hamburg Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Universität Hamburg)
27.4.2016 „Anerkennung und Entschuldigung“. Die außenpolitische Dimension postkolonialer Erinnerung Heidemarie Wieczorek-Zeul (Bundesministerin a.D.; Wiesbaden)
4.5.2016 Deutsche Sklavenhändler der Atlantic Slavery Prof. Dr. Michael Zeuske (Universität zu Köln)
11.5.2016 Memorial Cartographies and Traveled Objects: Vestiges of colonial atrocities in a Namibian landscape Dr. Memory Biwa (University of Cape Town)
18.5.2016 keine Veranstaltung
25.5.2016 Der Hamburger Hafen in Welthandel und Globalisierung Prof. Dr. Dirk van Laak (Justus-Liebig-Universität Giessen)
1.6.2016 Liberaler Rassismus. Der Altonaer Kaufmann Heinrich Witt und die (post-)koloniale Welt des 19. Jahrhunderts Prof. Dr. Ulrich Mücke (Universität Hamburg)
8.6.2016 Hamburg und die Gründung des deutschen Kolonialreichs unter Bismarck Kim Todzi (Universität Hamburg)
15.6.2016 Vom Hamburger Kolonialinstitut zur Universität Prof. Dr. Rainer Nicolaysen (Universität Hamburg)
22.6.2016 Europa oder China – wo liegt die Mitte der Welt? Ethnozentrische Borniertheit und ihre Überwindung Prof. Dr. em. Wolfgang Reinhard (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
29.6.2016 Das postkoloniale Erbe der Hafencity Tania Mancheno (Universität Hamburg)
6.7.2016 Die Dekolonisierung des Stadtbildes: Straßennamen zwischen Kolonialnostalgie und Perspektivumkehr Joshua Kwesi Aikins (Universität Kassel)
13.7.2016 Postcolonial Memory: A Shared Legacy: Tanzania-Germany Prof. Dr. Oswald Masebo (University of Dar es Salaam)