Gisela Ewe forscht seit 2015  an der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“. Drei Jahre lang hatte Gisela Ewe ein  Stipendium des Hamburger Senats inne, um im Rahmen ihrer Promotion Biografien, Lebensrealitäten und Selbstorganisierungen Schwarzer Menschen in der Stadt Hamburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erforschen.

Foto: (c) Naomi Buhmann

Ein Schwerpunkt des Projektes liegt dabei auf antikolonialen Bewegungen und den Verknüpfungen und Verwerfungen mit dem kommunistischen Milieu der 1920er und 1930er Jahre. Im Zuge des Projektes hat sie sich auf eine endlose Suche nach Quellen in Archiven in Hamburg, Berlin, Yaoundé, Lomé, Marseille und Moskau begeben sowie Interviews mit Nachfahr_innen in Kamerun und Togo geführt, welche das Projekt um familiäre Perspektiven erweitern werden.

Gisela Ewe hat Geschichte, Philosophie, Theaterwissenschaft und Europäische Ethnologie an der Universität Hamburg und der Lomonossow-Universität Moskau studiert und beschäftigt sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit Kolonialismus, Nationalsozialismus und der Geschichte der Sowjetunion. Während des Studiums hat sie angefangen, für die KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu arbeiten, für die sie auch weiterhin als freie Mitarbeiterin tätig ist.

Sie ist der Überzeugung, dass grundlegende gesellschaftliche Veränderungen nicht nur im Elfenbeinturm, sondern auch im Alltag erkämpft und errungen werden müssen, und engagiert sich deshalb seit mehreren Jahren in antirassistischen Initiativen und dem Arbeitskreis Hamburg Postkolonial.