Über das Projekt

 

Ein Projekt der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ erinnert an das Jubiläum des Denkmalsturzes an der Universität Hamburg.

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November 1968 stürzten Studierende der Universität Hamburg zwei Denkmäler vor dem Hauptgebäude der Universität. Bei den vom Sockel Gestürzten handelte sich um die beiden Kolonialoffiziere Hermann von Wissmann (1853-1905) und Hans Dominik (1870-1910). 1922 war das Wissmann-Denkmal vor dem Hauptgebäude der Hamburger Universität eingeweiht worden. Ursprünglich war es 1909 in Dar es salaam (Tansania – heute Partnerstadt Hamburgs) errichtet und durch Koloniallobbyisten nach dem Ersten Weltkrieg nach Hamburg geschafft worden, um damit an der Universität einen zentralen Gedenkort für die im Ersten Weltkrieg verlorenen deutschen Kolonien zu schaffen. 1935 wurde dann das ursprünglich für Yaoundé (Kamerun) geplante Denkmal für Hans Dominik gegenüber dem Wissman-Denkmal aufgestellt.

Seit Beginn der 1960er Jahre gab es Kritik an den Denkmälern. 1967 versuchten Studierende der Universität mehrere Male das Wissmann-Denkmal zu stürzen, um damit die Ehrung des deutschen Kolonialismus zu kritisieren und auf das Erbe des „permanenten Kolonialinstituts“ (so der Titel einer damaligen Asta-Publikation) aufmerksam zu machen. Nach einem erfolgreichen Versuch, baute die Universität das Denkmal jedoch wieder auf. Am 1.11.1968 kam es dann zum letzten und endgültigen Sturz sowohl des Wissmann- als auch des Dominik-Denkmals.

Die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ hat mit Beteiligten, ZeitzeugInnen und ExpertInnen gesprochen, um dieses wichtige Ereignis für die kritische Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte zu dokumentieren und wird in den kommenden Wochen eine Sammlung von Interviews und Hintergrundinformationen als Audio und als Text zur Geschichte und Erinnerung der Denkmalstürze 1967/8 zur Verfügung stellen.

Zu den Interviews:

Denkmalsturz: Arwed Milz im Interview

Arwed Milz & Lisa Hellriegel (c) Kim Todzi

 

Denkmalsturz: Reginald Kirey im Interview (Englisch)

Reginald Kirey

 

Denkmalsturz: Peter Schütt im Interview

Peter Schütt

 

Denkmalsturz: Inge Jahnke im Interview

Inge Jahnke

 

Denkmalsturz: Rolf Schübel im Interview

Rolf Schübel

 

Denkmalsturz: Melanie Boieck im Interview

Melanie Boieck

 

Projektteam

Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Zimmerer

Projektkoordination: Kim Sebastian Todzi

Mitarbeit: Dr. Caroline Herfert, Lisa Hellriegel

Gefördert durch

Jubiläumsfond der Universität Hamburg