Das Humboldt Forum im wiedererrichteten Berliner Stadtschloss sorgt seit einigen Jahren für intensive Diskussionen. Die geplanten Ausstellungen mit zahlreichen Objekten, die durch europäische Kolonialmächte geraubt wurden, stießen eine breite Debatte um die Aufarbeitung des Kolonialismus an. Angesichts von Restitutionsforderungen insbesondere aus Afrika steht seit einiger Zeit die Rolle von Museen in Deutschland, aber auch anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Belgien im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen.

In der Vorlesungsreihe kamen einige der wichtigsten Beteiligten der Diskussionen der letzten Jahre zu Wort. Anlässlich der 2020 anstehenden Eröffnung des Humboldt Forums zogen sie ein Zwischenfazit und wagten einen Ausblick auf die Zukunft ethnologischer Museen und die globalen Debatten um Kolonialismus und Raubkunst.

Prof. Dr. Jürgen Zimmerer: „Humboldt, und was nun? Humboldt Forum, koloniale Amnesie und aktuelle Identitätsdebatten“

Im Eröffnungsvortrag unserer Vorlesungsreihe „Humboldt, und was nun?“ zeichnet Prof. Dr. Jürgen Zimmerer die großen Linien der Debatte um das Humboldt Forum nach, und ordnet diese in die Diskussion über das koloniale Erbe Deutschlands ein.


Prof. Dr. Felwine Sarr: Hamburgs (post-)colonial lecture: „Africa-Europe: Rethinking the Ethics of Relations“

Prof. Dr. Felwine Sarr, Ökonom und Co-Autor des wichtigen Restitutionsreports für die französische Regierung, hielt den Eröffnungsvortrag in der von der Forschungsstelle ‚Hamburgs (post-)koloniales Erbe‘ organisierten Reihe ‚Hamburg’s Postcolonial Lecture‘. Die in Kooperation mit der Handelskammer durchgeführte Veranstaltung fand ein reges Interesse und ist jetzt auch als Video verfügbar.


Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh: „Innenansichten aus dem Humboldt Forum“

Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh in der Vorlesungsreihe „Humboldt, und was nun? Kolonialismus, Raubkunst und die Zukunft der Museen“: Der Kunsthistoriker und Denkmalschützer stellte als Generalintendant des Humboldt Forums „Innenansichten aus dem Humboldt Forum“ vor.


Prof. Dr. Bénédicte Savoy: „Der Savoy/Sarr Restitutions-Report zur kolonialen Raubkunst: Ein Jahr danach.“

Prof. Dr. Bénédicte Savoy hält den vierten und abschließenden Vortrag in der Vorlesungsreihe „Humboldt, und was nun? Kolonialismus, Raubkunst und die Zukunft der Museen“. Ihr Thema ist der von ihr mitverfasste Bericht und sein Kontext: „Der Savoy/Sarr Restitutions-Report zur kolonialen Raubkunst: Ein Jahr danach“.