Im Interview mit der taz spricht Prof. Dr. Jürgen Zimmerer über Provenienzforschung in Hamburg, Kolonialismus und Raubkunst. Das bewilligte Großprojekt zur Erforschung der „Benin-Bronzen“ könnte „zu einem internationalen Leuchtturmprojekt werden“, so Zimmerer.
Diese Bronzen seien ein „Hinweis auf kulturelle Höchstleistungen in Afrika, die man im Zuge des Kolonialismus nicht wahrhaben wollte. Sie sind kulturell enorm wertvoll und auch deshalb interessant, weil sie für koloniale Raubkunst stehen„, erläutert er. An die 4000 Bronzen befinden sich in Museen des Globalen Nordens. Aufgrund ihrer ästhetischen Hochwertigkeit gehören die wertvollen Objekte stets zum Kernbestand der Sammlungen – sei es im British Museum oder dem Berliner Humboldt-Forum. In Hamburg befanden sich in der Vergangenheit über 100 solcher Bronzen.
Das von der Gerda-Henkel-Stiftung geförderte Projekt betreibt eine erweiterte postkoloniale Provenienzforschung, die über Herkunft einzelner Exponate hinausgeht. Sie konzentriert sich auf den historischen Kontext: ausgehend von den „Benin-Bronzen“ in Hamburg erforscht es die Handelswege und Netzwerke des globalen Kunsthandels und die Globalisierung des kolonialen Kunstraubs.
Das Interview in voller Länge finden Sie hier.