Der Leiter der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“, Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, widersprach in einem vielbeachteten Interview auf Deutschlandfunk Kultur der Darstellung des ehemaligen Gründungsintendanten des Humboldt Forums, Prof. Dr. Horst Bredekamps, dass Deutschland keine Kolonialmacht gewesen sei und bezeichnete diese Aussage „als solche absurd.“
Auch die Aussage Bredekamps, dass die großen ethnologischen Museen Deutschlands in einem aufklärerischen Geist entstanden seien, kritisiert Zimmerer: „Die Intention des Sammelns und Ausstellens war auch in Berlin das Ausstellen der Primitivität der Welt. Völkerkundemuseen entstanden in einer symbiotischen Beziehung zum Kolonialismus. Sie gewinnen ihre Bedeutung aus dem Interesse des Bürgertums am Kolonialismus und sie befeuern die Überlegenheitsfantasien der Europäer, der Deutschen in diesem Fall, indem Sie Primitivität ausstellen.“