„In keiner anderen Stadt Deutschlands“, so Prof. Dr. Jürgen Zimmerer im Interview mit der Welt, sei das koloniale Erbe in so vielen Themenkomplexen sichtbar wie in Hamburg. Der Hafen als Ausgangspunkt für den Genozid an Herero und Nama ist ein Beispiel, besonders aber die Museen mit ihren kolonialen Sammlungen sind aktuell Thema.

Daher beteiligte sich Zimmerer als einer der Erstunterzeichnenden am Aufruf ‚Öffnet die Inventare‘. Im Interview mit der Welt betonte er nun die Bedeutung einer Veröffentlichung der Inventarlisten, denn „Offenheit und Transparenz“ seien zentral für den Umgang mit den musealen Beständen.

Gerade in Hamburg sei, so Zimmerer, daher nach den erfolgten ersten Schritten bei der Aufarbeitung des kolonialen Erbes jetzt weitere erforderlich. Konkret sei eine umfassende Betrachtung nicht nur der kulturellen, sondern auch etwa der ökonomischen Hintergründe erforderlich – am besten in einen „Forschungs- und Gedenkort zur kolonialen und postkolonialen Globalisierung“.

https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article202146052/Hamburgs-koloniales-Erbe-ist-einzigartig.html