Der Arbeitsbereich Globalgeschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg (Prof. Dr. Ulrich Mücke – Globalgeschichte mit Schwerpunkt Lateinamerika /Prof. Dr. Jürgen Zimmerer – Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika) untersucht in Zusammenarbeit mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) (Prof. Dr. Amrita Narlikar/Prof. Dr. Eckart Woertz) „Weltordnungsnarrativen des Globalen Südens.“
Projektbeschreibung:
Im Arbeitsbereich Globalgeschichte des Fachbereichs Geschichte der Universität Hamburg wird unter anderem zu Weltordnungsnarrativen des Globalen Südens geforscht.
Die Jahrzehnte seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert sind sowohl vom Ende der bipolaren Weltordnung als auch vom Aufstieg der Länder und Regionen des Globalen Südens geprägt. Dieser epochale Umbruch spiegelt sich in zahlreichen Erklärungsversuchen wider, welche unter anderem die hegemoniale Rolle der USA, den Multilateralismus oder eine neue Aufteilung der Welt unter zwei Supermächten, den USA und China, betonen. Den meisten dieser Interpretationen der sich wandelnden Weltordnung ist gemein, dass sie sich auf politische und ökonomische Machtmechanismen konzentrieren, aber relativ wenig Aufmerksamkeit den Ordnungsentwürfen widmen, welche politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zugrunde liegen. Dies gilt insbesondere für jene Entwürfe, die nicht in den Machtzentren des Globalen Nordens entstehen, sondern in den Ländern und Regionen des Südens. Im Arbeitsbereich werden daher wirkmächtige Weltordnungsnarrative in den Weltregionen Lateinamerika und Afrika untersucht. Unter Weltordnungsnarrativen werden explizit formulierte Entwürfe verstanden, welche Machtinteressen artikulieren und prägen und mit weitreichenden Vorstellungen von der Verortung des eigenen Landes und/oder der eigenen Weltregion verbinden.
Forschungsvorhaben können sich sowohl mit expliziten Entwürfen regionaler oder globaler Ordnung in den genannten Regionen beschäftigen als auch mit politischen Bewegungen, mit gesellschaftlichen Debatten oder Strukturen und den in ihnen artikulierten Vorstellungen einer regionalen oder globalen Ordnung.
Der zeitliche Schwerpunkt der Vorhaben liegt auf den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und dem Beginn des 21. Jahrhunderts.
Englische Projektbeschreibung:
World Order Narratives of the Global South is one of the research areas of the Institute of Global History at the Historical Seminar of the University of Hamburg.
The decades since the late twentieth century are marked by both the end of the bipolar world order and the rise of the countries and regions of the Global South. There are many explanations of this epochal changes. Some see a new hegemony of the U.S.A., others underline multilateralism or a new bloc confrontation between two super-powers, China and the U.S.A.. Most of these explanations have in common that they refer to political and economic power and do not pay much attention to ideas of order on which political and economic decisions are based. In particular, little research has been done on ideas that are not from the Global North but from the countries and regions of the South. The Institute of Global History at the Historical Seminar of the University of Hamburg researches influential world order narratives in the areas Latin America and Africa. World order narratives are understood as explicitly formulated concepts that articulate power and interests in a way that connects them with ideas about the global position of a country and/or a region.
Projects may deal with explicit narratives of regional or global order in Latin America and Africa or political movements, public debates or societal structures and the ideas about regional and global order they embody. The projects concentrate on the last decades of the twentieth century and the beginning of the twenty-first century.
Zu den Stellenausschreibungen im Projekt: