[English Version below]
Mittwoch, 27. September 2023, 19.30 Uhr, Kampnagel (Raum k2) und online via Zoom
Deutschlands Nachkriegsidentität war immer geprägt durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte, allen voran dem Holocaust. Seit zwei Jahren tobt darum ein Streit, der in den Medien als neuer Historiker*innenstreit oder Historiker*innenstreit 2.0 tituliert wurde. Geht es dabei wirklich um ein Infragestellen der zentralen Rolle des Holocaust und deutscher Verantwortung, wie es der Vergleich mit dem ersten Historikerstreit (Mitte der 1980er Jahre) nahelegt? Oder wird eine legitime Forderung nach einer Erweiterung der Erinnerungskultur erhoben, etwa um die Traumata des Kolonialismus, die angesichts der Erfordernisse einer (postkolonialen) Einwanderungsgesellschaft notwendig ist?
Erstmals diskutieren hier mit Meron Mendel (Frankfurt a. M.) und Dirk Moses (New York) zentrale Protagonist*innen dieser Debatte miteinander. Anlass ist das von Jürgen Zimmerer herausgegebene Buch »Erinnerungskämpfe. Wem gehört die deutsche Geschichte«, in dem beide Autoren vertreten sind. Tania Mancheno und Jürgen Zimmerer (Hamburg) moderieren die Diskussion. Sie wird auf Deutsch und Englisch stattfinden. Eine Übersetzung in beide Richtungen gibt es über Zoom und in begrenztem Umfang in vor Ort.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Dialoge zum kolonialen Erbe«, einer Kooperation zwischen Kampnagel und der Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe, in der Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen über die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, Deutschland und dem Globalen Süden ins Gespräch kommen.
Videoaufzeichnung der Veranstaltung (Originalton)
Videoaufzeichnung der Veranstaltung (deutsche Übersetzung)
Debate: „A new ‚Historikerstreit‘? Memory Wars under the sign of the Holocaust“ with Meron Mendel and Dirk Moses, hosted by Tania Mancheno and Jürgen Zimmerer, 27/9/23
Wednesday, September 27th 2023, 7.30 PM, Kampnagel (Room k2) and online via Zoom
German post-war identity was shaped by its engagement with history, mainly with the Holocaust. For several years now, there has been witnessing a heated public debate that had been labelled as a new “Historikerstreit” or “Historikersteit 2.0”. But is it really about questioning the central role of the Holocaust and of Germany accepting responsibility for its past, as the allusion to first Historikerstreit of the mid-1980s suggests? Or is it legitimate to call for widening the scope of official German memory politics by including the traumas of colonialism, a necessary requisite of a (postcolonial) immigration society?
For the first time, central participants of this debate, Meron Mendel (Frankfurt a. M.) and Dirk Moses (New York), meet here to discuss directly with each other. Both contributed to the new anthology „Erinnerungskämpfe. Wem gehört die deutsche Geschichte“ (Memory struggles. Whom does German history belong to?), ed. by Jürgen Zimmerer, Stuttgart, Reclam 2023. The discussion will be hosted by Tania Mancheno and Jürgen Zimmerer (both Hamburg). The event will be held in German and English. Translation in both directions will be available via Zoom and to a limited extent on site.
The event is part of the series “Colonial Legacy Dialogues”, a cooperation between Kampnagel and the Research Centre Hamburg’s (Post-)Colonial Legacy, in which scholars, activists and artists discuss the connections and effects of colonialism in Hamburg, Germany and the Global South.
For more information, registration and access to the Zoom link visit the Kampnagel website.
Videorecording of the debate (Original audio)
Videorecording of the debate (english translation)