In der Debatte um die Errichtung eines „Gedenkraums für die Opfer des deutschen Kolonialismus“ im Humboldt-Forum verteidigt Henning Melber die von ihm ins Leben gerufene Initiative: „Das Humboldt-Forum ist ein Ort, an dem die Besuchenden Beutekunst anschauen, die zu Zeiten des deutschen Kolonialismus in den Ländern des globalen Südens geraubt worden ist. Es ist also ein unmittelbarer Anknüpfungspunkt, um daran zu erinnern, dass es ein völlig unaufgearbeitetes Kapitel deutscher Geschichte gibt.“

Mnyaka Sururu Mboro von Berlin Postkolonial hat zuletzt den von der Initiative vorgebrachten und von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz begrüßten Vorschlag als „nicht akzeptabel“ bezeichnet: „Der Vorschlag scheint mehr eine Art Werbung für das Humboldt-Forum zu sein.“

Auch Jürgen Zimmerer sieht die Errichtung eines „Gedenkraumes für die Opfer des deutschen Kolonialismus“ im Humboldt-Forum kritisch: „Das Humboldt-Forum“, so Zimmerer, stehe „nicht primär für den deutschen Kolonialismus, sondern für einen transnationalen Kolonialismus, weil dieser Kunstraub und das koloniale Sammeln transnationale Phänomene waren.“ Es sei daher auch ein ungeeigneter Ort um dem deutschen Kolonialismus zu gedenken: „Des spezifisch deutschen Kolonialismus, zum Beispiel des Völkermords an den Herero und Nama, sollte man nicht im Humboldt-Forum gedenken, sondern muss das an zentraler Stelle außerhalb tun.“ Bereits vor einigen Wochen hatte Zimmerer gefordert, statt Reflexion und kritische Aufarbeitung in einen einzigen Raum zu verlagern, das Humboldt-Forum oder Teile des Humboldt-Forums in Benin-Forum und den „Schlüterhof“ im Humboldt-Forum in „Waterberghof“ umzubenennen und letzteren mit Sand zu füllen.

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