Isabel Eiser ist seit 2018 Promotionsstipendiatin in dem Forschungsprojekt „Die ‚Benin-Bronzen‘. Die Globalisierung des kolonialen Kunstraubs“, geleitet von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer und gefördert durch die Gerda-Henkel-Stiftung. Hier arbeitet sie im Team mit Idahosa Ojo und Jonas Ehrsam. Für ihr Promotionsvorhaben untersucht sie die Rezeptionsgeschichte der Objekte aus Benin in Europa und Afrika und ihren Einfluss auf koloniale und rassistische Denkmuster sowie Aneignungsstrategien und Emanzipationsbestrebungen in Populärkultur, Kunst, Wissenschaft und Internationalem Recht. Ihre Analyse der Rezeptionsgeschichte der ‚Benin-Bronzen‘ will Diskurse und Akteursnetzwerke sowie damit verbundene Wissen-Macht-Konstellationen aufdecken und den semantischen Wandel der Objekte offenlegen – von Kriegsbeute und Propagandainstrument hin zu einem Objekt kritischen historischen Bewusstseins und diskursiven Emblems von Dekolonisationsprozessen und zeitgenössischen Restitutionsdebatten.
Foto: (c) Forschungsstelle/Padmanaban
Isabel Eiser hat Ethnologie und Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Schwerpunkt Museumsethnologie studiert, in dem eine kritische Auseinandersetzung mit der Vermittlung und Ausstellungspraxis ethnologischer Museen im Mittelpunkt stand. Im Rahmen des ethnologisch-universitären Ausstellungsprojekts „Herbarium der Kultur – Ethnographische Objekte und Bilder aus den Archiven des Frobenius-Instituts“ wirkte sie an der Umsetzung der Ausstellung und Begleitpublikation mit. Als studentische Mitarbeiterin führte sie von 2012 bis 2015 an der Goethe Universität u.a. Tutorien zu „Wissenschaftlichen Arbeitstechniken“ durch. Im Hauptstudium hat sie das Projektstudium „Visuelle Anthropologie“ mit der Produktion des ethnographischen Dokumentarfilms „Schön, aber mit Charakter – Ein Sommer mit der Kammeroper“ abgeschlossen. Ihre Magisterarbeit schrieb sie bei Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl im Fachbereich Ethnologie zum Thema „Die Repatriierungsforderungen australischer Aborigines und die Haltung ethnologischer Museen“.