Wie umgehen mit kolonialer Raubkunst? Diese Frage stellt die ARD-Sendung ‚titel thesen temperamente‘ Protagonist*innen der Debatte in Deutschland wie Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grüters, Prof. Dr. Herrmann Parzinger, Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Prof. Dr. Jürgen Zimmerer. In seinen Beiträgen betont Zimmerer die politische Aussage des Neubaus als „preußisches Disneyland“, „das man in die Mitte Berlins setzt und mit dem man ja auch die Spuren der deutschen Gewaltgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts tatsächlich überbaut und überschreibt, man geht ja sprichwörtlich architektonisch zurück in den Zustand vor 1914.“
Weiter fordert er für den Umgang mit Raubkunst: „Es braucht ein klares Zeichen der Politik“ – bisher gebe es keine Stellungnahme von Bundespräsident und Kanzlerin zu diesem Thema. Auch für das Gebäude selbst sei ein deutliches Signal notwendig: „Man müsste diese Barockfassade mit Stacheldraht brechen, um zu sagen: Jeder, der das Humboldt Forum, dieses Preußenschloss betritt, kann gar nicht anders, als über diese Geschichte zu reflektieren. Und das geht angesichts der Größe und Wucht des Gebäudes nicht mit kleinen Schrifttafeln oder einzelnen Räumen, sondern das Humboldt Forum muss in ein antikoloniales und antirassistisches Forum umgewandelt werden.“
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