Wir möchten Sie auf eine Veranstaltung des Freundeskreises des Völkerkundemuseums Hamburg, am 10.09.2015 im Großen Hörsaal des Völkerkundemuseums, hinweisen. Nachfolgend die Einladung des Freundeskreises:

Hamburg als Hafenstadt wird sich zukunftsweisend, nach einem einstimmigen Bürgerschaftsbeschluss und einem darauf fußenden Grundsatzpapier des Senats, der Aufarbeitung seiner kolonialen Vergangenheit widmen. Für das Deutsche Reich waren die 1919 endgültig abgegebenen Kolonien nie ein Geschäft – für Hamburg und seine Kaufleute und Arbeiter im Hafen und auf den Schiffen durchaus. Für die Menschen in den Kolonien stellt es eine Zeit der Unterdrückung mit großen  wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Verlusten dar.

Im Zusammenhang mit dem 100. Jahrestag der Besetzung von „Deutsch-Südwest“, dem heutigen Namibia, wird der Herero und Nama gedacht, die ab 1904 nach heutigen Maßstäben einem Genozid zum Opfer gefallen sind.

Heute streben die ehemaligen Kolonialmächte und die ehemaligen Kolonien partnerschaftlich einen neuen Blick auf die eigene Geschichte an. Für Völkerkundemuseen ist das eine Herausforderung. Viele der aufbewahrten Gegenstände zeugen von verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt, von „fremden Völkern“  in traditioneller europäischer Sicht. Für Menschen aus den Herkunftsländern sind diese Gegenstände Ausdruck eigener Identität und ihres religiösen und kulturellen Erbes.

In diesem Sinne haben Prof. Köpke, Museum für Völkerkunde, und Prof. Zimmerer, Professor für Neuere Geschichte (Schwerpunkt Afrika) und Leiter der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe / Hamburg und die frühe Globalisierung“, unter dem Titel „ Kolonialismus und Museum“ ein gemeinsames Projekt betrieben, in dem sich Studierende anhand von 21 ausgewählten Objekten mit den kolonialgeschichtlichen Hintergründen des Museums und seiner Sammlung beschäftigt haben. Das Ziel ist die Erstellung eines multimedialen Rundgangs für die kommende App des Museums,  mit der man über ein Smartphone Hintergrundinformationen zu den bearbeiteten Gegenständen wird abrufen können.

Zu einer ersten Präsentation dieser Arbeit lädt der Freundeskreis des Völkerkundemuseums ein zu einem

Werkstattgespräch:  Projekt „Kolonialismus und Museum“

Einleitung:      Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Univ. Hamburg):  Ein Blick auf die deutsche Kolonialgeschichte. Die neue Diskussion um das „koloniale Erbe“.

Präsentation:   Gesa Grimme (MVK) und Studierende des Seminars „Völkerkundemuseum und Kolonialismus“:  Vorstellung von Arbeitsergebnissen mit Objektbeispielen.

Treffpunkt Do. 10.09.2015, 18:30 im Gr. Hörsaal des MVK