Das Historische Seminar (Prof. Dr. Jürgen Zimmerer) in der Fakultät für Geisteswissenschaften an der Universität Hamburg vergibt zum 1.12. 2015

zwei Promotionsstipendien für das Projekt

„Koloniale Fotografien aus Deutsch-Südwestafrika im Museum für Völkerkunde Hamburg“.

Eines der beiden Stipendien ist für eine(n) Bewerber(in) aus Namibia vorgesehen.

Das Museum für Völkerkunde Hamburg besitzt eine reichhaltige Sammlung an Fotographien aus der Kolonialzeit zu Afrika. Die Gerda-Henkel-Stiftung fördert die Aufarbeitung des Bestandes zu Deutsch-Südwestafrika (Namibia) durch die Finanzierung von zwei Promotionsstipendien. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer.

Zwei NachwuchswissenschaftlerInnen soll so die Möglichkeit gegeben werden, in enger Abstimmung untereinander und mit anderen WissenschaftlerInnen, die zu anderen kolonialen Fotographien des Museums für Völkerkunde sowie zur „Visualisierung des Kolonialen“ in Hamburg arbeiten, eigene Schwerpunktsetzungen zu entwickeln und Dissertationen zu verfassen.

Deutsch-Südwestafrika ist als Schauplatz des ‚ersten Genozids des 20. Jahrhunderts‘, als ‚erster Rassenstaat der deutschen Geschichte‘ und als einzige ehemalige deutsche Siedlungskolonie in Afrika verstärkt im öffentlichen Bewusstsein. Das Projekt soll einen Beitrag zur visuellen Erinnerung und Repräsentation des deutschen Kolonialismus leisten, aber auch zu Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte kolonialer Fotographie.

Mögliche Themen umfassen die Repräsentation europäischer wie afrikanischer Menschen, Kulturen und Traditionen ebenso wie die Konstruktion eines spezifischen Bildes von kolonialer Herrschaft im Allgemeinen und der Siedlergesellschaft im Besonderen. Die Visualisierung bestimmter ‚Rassenkonstruktionen‘ gehört ebenso dazu wie Bilder des Genozids und vom Überleben und der Neukonstituierung der Opfergesellschaften.

Das Stipendium wird zunächst auf 12 Monate vergeben, mit der Möglichkeit es bis zu zweimal um jeweils ein Jahr zu verlängern. Die Höhe des Stipendiums beträgt 1.400 €/Monat. Die Gewährung von Auslandzuschlägen und Reisezuschüssen ist auf Antrag und beim Vorhandensein entsprechender Mittel möglich.

Bewerberinnen und Bewerber sollen einen überdurchschnittlich guten, zur Promotion befähigenden Hochschulabschluss in einem geschichtswissenschaftlichen Fach besitzen sowie die Zulassungsvoraussetzungen zur Promotion laut Promotionsordnung der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg erfüllen:

https://www.uni-hamburg.de/campuscenter/studienorganisation/ordnungen-satzungen/promotionsordnungen.html

Gute bis sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind Voraussetzung, Kenntnisse des Sütterlin sowie der für das jeweilige Projekt eventuell notwendigen weiteren Sprachen ein Plus.  Einschlägige Kenntnisse postkolonialer Theorie, der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte in Afrika sowie zur Geschichte der Fotographie sind ebenso erwünscht wie länderspezifische Forschungs- und Arbeitserfahrung. BewerberInnen aus Namibia werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, etwaigen thematischen Ideen und Fragestellungen, einem repräsentativen Kapitel aus Ihrer Abschlussarbeit oder einen anderen aussagekräftigen Text sowie zwei Referenzen (mit Kontaktdaten) in einer einzigen PDF-Datei unter dem Stichwort „Koloniale Fotographien aus Deutsch-Südwestafrika“ bis zum 26.9.2016 an das Sekretariat von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer: marianne.weis-elsner@uni-hamburg.de

Rückfragen formaler Natur richten Sie bitte direkt per Mail an Frau Weis-Elsner, inhaltlicher Natur an Prof. Dr. Jürgen Zimmerer: juergen.zimmerer@uni-hamburg.de