Die Klage der Herero und Nama gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen des Völkermordes im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, die Auseinandersetzung um koloniale Straßennamen in Deutschland (erst jüngst auch von einer UN-Expertenkommission gerügt), der Streit um die Ausrichtung des Humboldt-Forums in Berlin und die Herkunft seiner kolonialen Objekte: Der deutsche Kolonialismus wird zunehmend zum Politikum. Aber wie seiner gedenken, wie ihn einbauen in die offizielle Erinnerungskultur?

Darüber diskutierten am 5.2.2017 im „Streitraum“ der Berliner Schaubühne Moderatorin Carolin Emcke mit Joshua Kwesi Aikins, Iman Attia, Thomas Krüger und Jürgen Zimmerer.

Thema war Möglichkeiten wie Grenzen der Erinnerung, das Identifizieren blinder Flecken, Fragen der Anerkennung von Schuld und von restaurativer Gerechtigkeit sowie die spannungsreiche Beziehung zwischen der Erinnerung an koloniale und nationalsozialistische Gewalt.