Die fehlende Bereitschaft der deutschen Bundesregierung zum direkten Dialog mit Herero und Nama beschädige die Chancen auf eine Einigung, betont Prof. Dr. Jürgen Zimmerer in einem Kommentar für die taz. Deshalb habe er zusammen mit Kollegen einen Offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben zur Aufarbeitung des Genozids an Herero und Nama. Im Rahmen der ‚Woche der Gerechtigkeit‘ in Namibia sei ihm und seinen Mitunterzeichnern wieder einmal deutlich geworden, dass sich die Herero und Nama nicht in die Verhandlungen auf Regierungsebene einbezogen fühlten. Zudem werde das Fehlen der Bundesregierung bei der Veranstaltung als „Arroganz der Mächtigen“ wahrgenommen.
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer wiederholte seine Forderung an die Bundesregierung, Herero und Nama direkt in die Verhandlungen einzubeziehen, im Interview mit Deutschlandfunk Kultur. Es sei allgemein eine breitere zivilgesellschaftliche Partizipation notwendig: „Wir fordern einen partizipativen und transparenten Prozess. D.h., es muss offengelegt werden, über was man eigentlich verhandelt.“ Die finanziellen Forderungen an Deutschland seien wohl auch deshalb so in die Höhe geschossen, weil die Regierungen hinter verschlossenen Türen verhandeln.
Zu den Beiträgen: http://www.taz.de/Kommentar-Deutschland-und-die-Hereros/!5592723/