Die deutsche Raubkunstdebatte erhält zunehmend internationale Aufmerksamkeit. So widmet die Website des unabhängigen, mit der Universiteit van Amsterdam verbundenen Duitsland Instituut dem Thema eine Serie. Zum Auftakt thematisiert ein Beitrag das Humboldt Forum und die Aufarbeitung des Genozids an den Herero und Nama.
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer kritisierte im Gespräch mit duitslandinstituut.nl die geringe Bereitschaft deutscher Museen zur Restitution von bekannter Raubkunst wie der Benin-Bronzen. Auch wenn einzelne Rückgaben wie aktuell die des portugiesischen ‚Cape Cross‘ an Namibia zu begrüßen seien, dürften solche weniger umstrittenen Objekte nicht von den wichtigsten Fragen ablenken. Forschung zu den bedeutendsten Objekten ist gefragt, bei Raubkunst müsse anschließend eine Restitution erfolgen, so Zimmerer – denn: „Es kann doch nicht sein, dass afrikanische Kunst nur hier zu sehen ist?“ Von deutscher Seite sei daher ein echter Wille zu Rückgaben und auch eine Bereitschaft zur Entschädigung der Herero und Nama erforderlich.
Zum Artikel (auf Niederländisch): https://duitslandinstituut.nl/artikel/31978/koloniale-kunst-in-musea-teruggeven-of-tonen