Der NDR berichtet ausführlich zur von der Forschungsstelle ‚Hamburgs (post-)koloniales Erbe‘ veranstalteten Vorlesungsreihe ‚Humboldt, und was nun? Kolonialismus, Raubkunst und die Zukunft der Museen‘: Die vierte und letzte Veranstaltung der Reihe, gehalten von Prof. Dr. Bénédicte Savoy (TU Berlin/College de France), war Anlass für einen kurzen Bericht. Dieser nimmt vor allem auf die neu vorgestellten Forschungen Savoys Bezug, die ähnliche Debatten um koloniale Raubkunst und Restitution schon für die 1970er und 80er Jahren nachweisen kann. (zum Beitrag: https://www.ndr.de/kultur/kunst/hamburg/Noch-immer-nicht-obligat-Rueckgabe-kolonialer-Raubkunst,raubkunst238.html)

Ein Interview mit Prof. Dr. Jürgen Zimmerer zu dieser Problematik und den gegenwärtigen Auseinandersetzungen führte der NDR zusätzlich. Zimmerer betont, dass vor 40 Jahren genauso wie heute die Museen die Debatten bremsten, indem sie etwa Zirkulation statt Restitution forderten und grundlegende Regelungen verhinderten. Damit die Restitutionsforderungen nicht wieder im Sand verlaufen, sei anhaltender gesellschaftlicher Druck und insbesondere ein aktives Vorgehen der Politik erforderlich: „es braucht jetzt eine Aktion der Bundeskanzlerin; das muss Chefsache werden“. Allerdings bestünde durch politischen Druck von rechts die Gefahr eines „Rollbacks“, dem jede abblockende Haltung in die Hände spiele, so Zimmerer.

Zum Interview:

Audio: https://www.ndr.de/ndrkultur/Raubkunst-Aufarbeitung-muss-Chefsache-werden,audio617544.html

Verschriftlicht: https://www.ndr.de/kultur/Juergen-Zimmerer-ueber-Provenienzforschung,journal2260.html