Beitrag von Jan Kawlath
Am Vormittag des 31. Juli 1900 machten sich tausende Menschen auf den Weg zur Lloydhalle am Westufer der Kaiserschleuse im Hafen von Bremerhaven. Seit Tagen schon war bestes Hochsommerwetter in ganz Norddeutschland und so kam erneut eine große Menschenmenge an das Hafenbecken, um dabei zu sein, wenn ein weiterer Truppentransport vom „Ostasiatischen Expeditionskorps“ in den Kolonialkrieg nach China abfährt. Obwohl von deutscher Seite der chinesischen Regierung nie offiziell der Krieg erklärt worden war (Klein 2006, S. 146), entsandte Deutschland aus insgesamt über 20.000 Soldaten in den Kolonialkrieg nach China. Nachdem Kaiser Wilhelm II. am 09. Juli 1900 die Aufstellung eines ersten „Expeditionskorps“ mit über 11.000 Soldaten befohlen hatte (Admiralstab 1903, S. 231), war dies der dritte große Truppentransport von Kolonialsoldaten in Bremerhaven, die in den schnell eskalierenden internationalen Kolonialkrieg an der Nordostküste Chinas eingreifen sollten. Aus Sicht des Kaisers, der Regierung und des Militärs hatte sich seit der Reichsgründung knapp 30 Jahre zuvor nie so eine Gelegenheit geboten, um den Menschen im Kaiserreich und der ganzen Welt beweisen zu können, welchen neuen Platz die Führung des Kaiserreichs in der Weltpolitik für sich beanspruchte und dafür auch bereit war zu kämpfen.
Bei den beiden vorherigen Transporten, kurz zuvor am 27. und 30. Juli 1900, hatte der Kaiser persönlich keinen Zweifel offengelassen, worum es ihm bei dem Einsatz der Soldaten geht. In seiner später sogenannte „Hunnenrede“, vor der Lloydhalle in Bremerhaven, hatte er „kein Pardon“ von den Soldaten gegenüber den Feinden gefordert, um in seiner Wahrnehmung das internationale Ansehen des deutschen Reiches wiederherzustellen. Die abreisenden Soldaten haben die Rede größtenteils begeistert aufgenommen. In der Presse gab es neben einiger Zustimmung auch heftige Kritik an der Rede und auf internationaler Ebene prägte sie das Bild von den Deutschen als „The Huns“ (Klein 2006, S. 167; Ders. 2013).
Für den Transport am 31. Juli 1900 hatte der Kaiser angekündigt, die Kolonialsoldaten wieder persönlich am Kaiufer zu verabschieden, weshalb viele Häuser und Schiffe im Hafen mit Flaggen geschmückt waren und viel Publikum erwartet wurde (Hamburgische Börsenhalle 1900). Der damals 21jährige Guido Seeber, einer der deutschen Film- und Fotopioniere, war mit seiner Filmkamera vor Ort, die er erst zwei Jahre vorher zusammen mit seinem Vater bei Oskar Messter in Berlin gekauft hatte (Weingart 2010). Es sollten zwei Passagierschiffe des Norddeutschen Lloyds aus Bremen abfahren, die vom Kriegsministerium und dem Reichs-Marine-Amt als Truppentransporter angemietet und extra dafür umgebaut worden waren (Admiralstab 1903, S. 171): An Bord der „Aachen“ wurden insgesamt 513 Soldaten der Sanitätskompagnie, Feldbäckereiabteilung und Munitionskolonne eingeschifft. Auf der „Straßburg“, die direkt an der Lloydhalle in der Schleuseneinfahrt lag, waren es 853 Soldaten einer Infanterieabteilung, die komplett von Soldaten aus der sächsischen Armee gebildet wurde (Admiralstab 1903, S. 234f). Guido Seeber war extra aus Chemnitz angereist, um die Einschiffung der Soldaten aus Sachsen mit seiner Kamera zu filmen. Dieser mittlerweile 120 Jahre alte Film, aus den Frühzeiten der Filmaufnahmen in Deutschland, ist bis heute überliefert worden und in der Deutschen Kinemathek in Berlin archiviert.
Ausfahrt der sächsischen China-Krieger zu Schiff aus Bremerhaven am 31. Juli 1900, Deutschland 1900, Regie: Guido Seeber.
Der Film selber ist 03:43min lang und in fünf Szenen unterteilt: Die ersten drei Szenen [00:14min–02:14min] zeigen, wie die Soldaten über eine Gangway an Bord des Dampfers „Straßburg“ gelangten und am Heck unter Deck gingen, um ihr Quartier an Bord zu beziehen. Diese Szenen sind direkt nach der Ankunft eines Sonderzuges mit den Soldaten an der Lloydhalle gedreht worden, als sie noch ihr Reisegepäck bestehend aus Rucksack und Gewehr bei sich hatten. Am Ende der dritten Szene [01:50min–02:00min] ist während des Kameraschwenks sehr gut der damals gerade neugebaute Leuchtturm am Ostufer der Schleuseneinfahrt zu sehen, der auch heute noch, nach dem grundlegenden Umbau der Kaiserschleuse 2011, dort steht. Die vierte Szene [02:14min–02:46min] zeigt die Ankunft des Kaisers und der Kaiserin mit den beiden Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert in Begleitung einer größeren Gruppe von Militärs, Politikern und Vertreter*innen des Adels am Kaiufer in der Schleuseneinfahrt. Der Tender „Retter“, ein kleineres Personentransportschiff vom Norddeutschen Lloyd, hatte die Gruppe von der Kaiseryacht „Hohenzollern“ abgeholt, die vor der Einfahrt zum Kaiserhafen im Fluss vor Anker lag. Die erste Person, die in der Szene von Bord ging, war sehr wahrscheinlich Kaiser Wilhelm II., der laut Zeitungsberichten an diesem Tag Marineuniform und weiße Mütze trug. Die fünfte und letzte Szene [02:47min–03:42min] zeigt die Ausfahrt der „Straßburg“ mit Festbeflaggung aus dem Hafen in die Wesermündung. An Deck des Schiffes war jeder noch so kleine Platz mit Soldaten gefüllt, die hoch in die Schiffsaufbauten geklettert waren, um dem Publikum an Land zum Abschied zuzuwinken.
Die Soldaten für die beiden abfahrenden Schiffe wurden schon auf ihrer Reise von Berlin, Flensburg und dem Truppenübungsplatz Zeithain in Sachsen mit öffentlichen Feiern verabschiedet. Ihre Züge waren mit Girlanden geschmückt und die Soldaten hatten mit Kreide rassistische und chauvinistische Slogans auf die Wagons geschrieben, wie: „Wehe Euch, Zöpfe!“, „Rache ist süß!“ und „Pardon wird nicht gegeben!“ (Hamburgische Börsenhalle 1900). Die Extrazüge mit den Soldaten für die Transporte auf der „Straßburg“ und der „Aachen“ sind zwischen 10:30h und 13:30h im Hafen angekommen. Für einen dieser Züge mit 844 Soldaten gab es auf ihrer Durchfahrt durch Bremen um 09h morgens noch einen Empfang, bei dem das „Bremische Hilfskomitee für Ostasien“ ihnen sogenannte „Liebesgaben“ als Geschenke überreicht hat. Nur für diesen Empfang waren dies 750 Liter Bier, 4.300 Zigarren, 825 Stangen Kautabak, 1.500 Postkarten, 150 Bleistifte, 200 Butterbrote und 120 Tafeln Schokolade (Selberg 1903, S. 210f).
Nachdem die Soldaten ihr Gepäck an Bord der Schiffe verstaut hatten, begann um 14:30h mit der Ankunft des Kaiserpaares die eigentliche Verabschiedungsfeier (Für den Ablauf der Verabschiedung vgl.: Hamburgische Börsenhalle 1900). Wie schon bei der Verabschiedung mit der „Hunnenrede“ vier Tage vorher begrüßte der Kaiser zunächst die Soldaten und hielt eine längere Ansprache an die Offiziere. Aufgrund des vorhergehenden Skandals rief er die Offiziere dafür zu sich, so dass diese Rede vom Publikum nicht verstanden und somit auch nicht in der Zeitung abgedruckt werden konnte. Danach wurden die Soldaten vor der „Aachen“ begrüßt, wo der Generaldirektor des Norddeutschen Lloyds Dr. Wiegand den Kaiser persönlich durch das Schiff führte, bevor es über die Schleuse und am Maschinenhaus vorbei zur „Rhein“ ging. Die „Rhein“ war ebenfalls ein Passagierschiff des Norddeutschen Lloyds, der gerade für einen weiteren Transport im Außenhafen vorbereitet wurde. Dieser Abstecher des Kaisers ist wohl spontan geschehen, denn weder die Hafenarbeiter noch die anwesenden Polizisten waren vorbereitet gewesen, weshalb das Publikum ganz nah an den Kaiser gelangte und ihm zujubeln konnte.
Nach diesem gut inszenierten „Bad in der Menge“ des Kaisers, ging es zurück zur „Straßburg“ vor der Lloydhalle, welche ebenfalls noch persönlich vom Kaiser inspiziert wurde, und womit der Landbesuch des Kaisers beendet war. Der Kaiser fuhr mit dem Tender „Retter“ wieder zur Kaiseryacht und um 16:30h legte die „Straßburg“ unter dem Jubel der Soldaten an Deck und der patriotischen Musik der anwesenden Militärkapellen ab. Beim Passieren der Kaiseryacht spielte die Bordkapelle Marschmusik und der Kaiser stand salutierend auf der Kommandobrücke, während die Schiffe sich mit Flaggensignalen grüßten und verabschiedeten. Als um 17h die „Aachen“ durch die Schleuse kam und in die Weser fuhr, hat sich der Ablauf noch einmal wiederholt.
Guido Seeber beschreibt in einem autobiographischen Manuskript aus seinem Nachlass, wie er zusammen mit seinem Vater etwa gegen 1900 begonnen hat, eigene Filmaufnahmen von Ereignissen mit lokaler und überregionaler Bedeutung zu machen, um diese bei regelmäßigen Vorführungen in Sachsen zu präsentieren. Diese Vorführungen waren laut Seeber beim Publikum sehr beliebt und mussten aufgrund der großen Nachfrage oft wiederholt werden. Die Aufnahmen aus Bremerhaven von der „Straßburg“ erwähnt er in dem Manuskript explizit als ein „bedeutendes Dokument“ bei den Vorführungen (Seeber 1979, S. 40). An den Aufzeichnungen Seebers wird deutlich, dass die Aufnahmen dazu beigetragen haben, die Inszenierungen von Deutschland als einer Kolonialmacht in den regionalen Kontext von Sachsen zurückzutragen und den militärischen Einsatz der sächsischen Soldaten mit der damals neuen Wahrnehmung der Rolle Deutschlands in der Weltpolitik zu verknüpfen.
Aus heutiger Sicht sind die Filmaufnahmen aus zwei Perspektiven Teil der Propaganda, die ein notwendiger Teil von Kolonialismus und Imperialismus war. Zum einen dokumentieren sie, wie der völkerrechtswidrige Krieg in China bei den Abfahrten der Truppentransporte legitimiert wurde. Zum anderen waren sie damit auch ein Teil der Propaganda und müssen heute als Solche gesehen werden. Die Inszenierungen der Truppentransporte in Bremerhaven und den verschiedenen Zwischenstationen sind als kulturelle Räume und Orte zu verstehen, an denen Vorstellungen von Deutschland als koloniale Weltmacht inszeniert und medial transportiert wurden. Kernpunkt war dabei, das Deutsche Kaiserreich als eine vollwertige und gleichberechtigte Weltmacht darzustellen, die ihren „Platz an der Sonne“ einforderte und bereit war, dafür auch Krieg zu führen. Von sozialdemokratischer Seite gab es zwar Kritik an den Inszenierungen und besonders an der „Hunnenrede“ des Kaisers (Klein 2013, S. 168f). Die Filmaufnahmen und Zeitungsberichte zeigen die Begeisterung und Zustimmung der Bewohner*innen in Bremerhaven zum Kolonialkrieg in China und wie sichtbar der Kolonialkrieg dort war. Insgesamt gab es acht große Abfahrten des „Expeditionskorps“ von Bremerhaven mit ca. 18.800 Soldaten, sowie 8 größere Ankünfte mit mindestens 4.900 Soldaten, die alle mit Feiern und „Liebesgaben“ verabschiedet bzw. empfangen wurden. Ab Anfang September 1901 wurden die Soldaten aus hygienischen Gründen bei ihrer Ankunft abgeschirmt und direkt in Quarantäne gesendet (Selberg 1903, S. 210–3). Im Kontext des Kolonialkriegs in China war in Bremerhaven eine öffentliche Feierkultur entstanden, um die Kolonialsoldaten für den völkerrechtswidrigen Krieg in China moralisch und symbolisch zu unterstützen. Gleichzeitig war es für die Bewohner*innen der Stadt sowie den politischen und wirtschaftlichen Vertreter*innen eine Möglichkeit, Zustimmung und Begeisterung für die neue Politik der imperialen Weltpolitik zu zeigen.
Von den Truppentransporten ist heute vor Ort nicht mehr viel zu finden: Die Lloydhalle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Maschinenhaus und der Leuchtturm sind, nach der grundlegenden Sanierung der Kaiserschleuse 2011, die letzten (zumindest architektonischen) Spuren von der zentralen Rolle Bremerhavens und Bremens im Kolonialkrieg in China. Wie wichtig die gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit ist, machen nicht nur die aktuellen globalen Debatten und Denkmalstürze im Zuge der internationalen Proteste gegen Rassismus deutlich. Der Bremer Senat hat schon im Februar 2016 beschlossen ein „Bremisches Erinnerungskonzept Kolonialismus“ zu erarbeiten (Bremische Bürgerschaft 2016) und im April 2019 „kulturpolitische Leitlinien zum Umgang mit dem Kolonialen Erbe“ vorgestellt, in denen steht, dass: „eine offensive Auseinandersetzung mit Alltagsrassimus, das Aufzeigen seiner Wurzeln im Kolonialismus [und] das Sichtbarmachen kolonialer Spuren im öffentlichen Raum“ wesentliche Teile eines Umgangs mit dem kolonialen Erbe sind (Senator für Kultur Bremen 2019, S. 2f).
Die Tragweite und Komplexität dieses Vorhabens wird auch an dem heutigen Umgang mit den Truppentransporten der Kolonialsoldaten in Bremerhaven deutlich. Hierfür gibt es weder ein öffentliches Bewusstsein über die Größe und Anzahl der Transporte noch eine Thematisierung der kolonialen Propaganda und der Verbreitung einer rassistischen Weltordnung bei den Inszenierungen in Bremerhaven. Oft wird das Thema auf die „Hunnenrede“ reduziert, um den impulsiven und autoritären Charakter Wilhelms II. zu illustrieren.
Ein aktuelles Beispiel für eine teilweise problematische Darstellung des Themas ist ein Fernsehbericht des lokalen Fernsehmagazins „buten un binnen“ von Radio Bremen vom 27. Juli 2020, dem 120jährigen Jubiläum der „Hunnenrede“, bei dem auch die Filmaufnahmen von Guido Seeber verwendet wurden. In dem Beitrag werden die Kriegsverbrechen der deutschen Kolonialsoldaten und die Rolle der Rede für die Radikalisierung der Soldaten zwar benannt. Im Resümee des Beitrags wird sie dann aber vor allem als ein „Imageschaden“ für das Ansehen Deutschlands beschrieben, da sie eine Episode aus der Bremenhavener Geschichte darstellt, die heute niemand mehr so richtig erinnert, „was für das Image der Stadt in der Welt nur gut sei“ (Manz 2020).
Für eine grundlegende und gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte dürfen Rassismus und Kolonialverbrechen nicht als etwas Abgeschlossenes und längst Vergangenes verstanden werden. Ebenso ist es von zentraler Bedeutung, die heutigen Auswirkungen sowie ungebrochenen Bezüge klar aufzuzeigen und ein tieferes Verständnis davon zu erlangen, wie Kolonialismus und Rassismus zur Zeit der aktiven deutschen Kolonialherrschaft in Deutschland vermittelt und legitimiert wurden. Die Filmaufnahmen von Guido Seeber sind hierfür ein besonders aussagekräftiges Quellenmaterial. Sie vermitteln einen einmaligen Eindruck davon, wie das deutsche Kolonialreich in Deutschland inszeniert und wie Vorstellungen von Deutschland als Kolonialmacht verbreitet wurden.
Quellen und Literatur
Admiralstab der Marine (Hrsg.): Die Kaiserliche Marine während der Wirren in China 1900–1901, Berlin: Mittler und Sohn 1903.
Bremische Bürgerschaft: Bremisches Erinnerungskonzept Kolonialismus, Drs. 19/107 S, Bremen 16. 02. 2016.
Hamburgische Börsenhalle, 01.08.1900, Nr. 354, Morgenausgabe, S. 3, „Die Ausreise der Dampfer ‚Aachen‘ und ‚Straßburg‘“
Klein, Thoralf: „Straffeldzug im Namen der Zivilisation: Der „Boxerkrieg“ in China (1900 – 1901)“, in: ders./Schumacher, Frank (Hrsg.), Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus, Hamburg 2006, S. 144 – 181.
Klein, Thoralf: „Die Hunnenrede (1900)“, in: Zimmerer, Jürgen, Kein Platz an der Sonne. Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte, Bonn 2013, S. 164 – 176.
Manz, Sebastian: Kaiser Wilhelm II.: Wie seine Hunnenrede Deutschland prägte, buten un binnen Rregionalmagazin, 27.07.2020; https://www.butenunbinnen.de/videos/kaiser-wilhelm-rede-bremerhaven-krieg-hunnenrede-100.html Abgerufen am 23.11.2020, online verfügbar bis zum 27.07.2021.
Seeber, Guido: „Der Seeberograph und das Seeberophon“, in: Stiftung Deutsche Kinemathek (Hrsg.), Das wandernde Bild. Der Filmpionier Guido Seeber, Berlin: Elefanten Press Verlag 1979, S. 35–44.
Selberg, Emil: Bericht des Deutschen Hilfskomitees für Ostasien, hg. v. Deutsches Hilfskomitee für Ostasien, Berlin 1903.
Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen: Kulturpolitische Leitlinien zum Umgang mit dem kolonialen Erbe, April 2019, https://www.kultur.bremen.de/sixcms/media.php/13/Vorlage%20164%20-%20Kulturpolitische%20Leitlinien%20zum%20Umgang%20mit%20dem%20Kolonialen%20Erbe.11835.pdf Abgerufen am 23.11.2020.
Weingart, Stephan, „Seeber, Guido“ in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 134-135 [Online-Version], https://www.deutsche-biographie.de/pnd118612573.html#ndbcontent Abgerufen am 23.11.2020.
Jan Kawlath ist in einem Hamburger Vorort aufgewachsen und lebt seit 2008 in Hamburg. Im April 2018 hat er als Stipendiat der Rosa Luxemburg Stiftung an der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ seine Promotion zu Inszenierungen von weißen deutschen Kolonialsoldaten im Deutschen Kaiserreich begonnen. Davor studierte er an der Universität Hamburg Geschichte und hat das Studium mit einer Masterarbeit über die Inszenierungen von Kolonialsoldaten im Hamburger Hafen während des deutschen Kolonialkriegs im heutigen Namibia abgeschlossen (Der Hamburger Hafen und der Kolonialkrieg in Namibia, Allitera Verlag, München 2019). An diese Vorarbeiten schließt das Promotionsprojekt an, in dem die Inszenierungen der Kolonialsoldaten während der gesamten aktiven deutschen Kolonialzeit aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive untersucht werden. Auf dem Blog der Forschungsstelle findet sich bereits ein Interview zu den Truppentransporten im Hamburger Hafen und in Namibia in der Reihe „ReprÆsentationen“ von Tania Mancheno.