Eine Gleichsetzung der dort ausgestellten Menschen mit Tieren – das hätten die Tierparks mit ‚Völkerschauen‘ im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beabsichtigt, so Prof. Dr. Jürgen Zimmerer im dem detektor-fm-Podcast „Zurück zum Thema“. Bei der Zurschaustellung handle es sich um eine „Herabwürdigung“, die es den deutschen bürgerlichen Besucher*innen in der Zeit des Hochimperialismus erlaubte, „sich selbst überlegen [zu] fühlen“.
Zimmerer weist darauf hin, dass der heutige Umgang der Zoos mit diesem Teil ihrer Vergangenheit weitgehend aus Verschweigen besteht. Insbesondere im Hamburger Tierpark Hagenbeck werde „Kritik an der Geschichte eigentlich auch als Kritik am Firmengründer“ des Familienbetriebs aufgefasst. Dabei sei eine aktive Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe erforderlich: „Man muss offensiv damit umgehen“, etwa Kurator*innen aus den Herkunftsländern der früher Ausgestellten mit einbeziehen.
Ähnlich äußert sich anschließend auch Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). Weiterhin fänden exotisierende Veranstaltungen in deutschen Zoos statt, die „kurz gesagt: unsäglich“ seien. Stattdessen sei nicht nur ein Ende solcher Events, sondern auch eine Beschäftigung der Zoos mit Ihrer Geschichte erforderlich.
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