Im österreichischen Podcast „Trending Topics“ spricht Prof. Dr. Jürgen Zimmerer mit Oliver Janko über Klimakrise, kollektive Gewalt und Genozid. „Die Fakten sind ja da“, so Zimmerer. Dennoch würden die Erderwärmung und ihre gravierenden Folgen auch 50 Jahre nach dem Bericht des Club of Rome nicht ernstgenommen, wie die Verschiebung des europäischen Klimaziels von 1,5 auf mindestens 2° Celsius zeige. „Die europäische Wahrnehmung ist höchst egoistisch“, sagt Zimmerer, bedenke man, dass heute schon Abermillionen von Menschen unter der Klimakrise leiden, vor allem im sogenannten ‚Globalen Süden‘. Die Klimakrise sei eine historische Ungerechtigkeit, bei der Europa und der ‚Globale Norden‘ insgesamt über seine Verhältnisse lebe und die Kosten externalisiere.
Jürgen Zimmerer und Kolleg:innen aus der Genozidforschung haben deshalb den Begriff „Klimagenozid“ geschaffen: „Durch die Klimakrise werden wir ein Anwachsen an Gewalt erleben. […] Wenn wir im globalen Norden unseren Lebensstil nicht ändern, sind wir nicht nur Bystander [dt. Zuschauer:innen], sondern Täter.“
Optimistisch ist Zimmerer trotzdem noch, denn die Jugend mache Mut – und das global.
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