Die (post-)koloniale Geschichte der Universität Hamburg tritt selten so deutlich hervor wie in den Ereignissen, die sich im Herbst 2023 zum 115. bzw 55. mal jähren: Die Gründung des Hamburger Kolonialinstituts 1908 und der Sturz des Wissmann-Denkmals 1968. Während die Eröffnung der Vorgängerinstitution der heutigen Universität einen eindeutig kolonialen Moment darstellte, bildete 1968 einen dekolonialen Kontrapunkt. Die Gründung der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ ist dieser Tradition verpflichtet. Als einer der federführenden Akteure und wichtiger Zeithistoriker ist kein besserer Gesprächspartner als Karl-Heinz ‚Karlo‘ Roth denkbar. Mit ihm spricht Jürgen Zimmerer über den Sturz des Wissmann-Denkmals, die Entstehung des Buchs ‚Das permanente Kolonialinstitut‘ und einen Rückblick auf die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus.