Während die Verhandlungen zwischen der deutschen und der namibischen Regierung über eine Aussöhnung und Entschuldigung für den Völkermord an den Herero und Nama im kolonialen Namibia (1904-1908) nicht vorrankommen, setzt unser Projekt ein Zeichen. Die 2018/19 in Hamburg gezeigte Ausstellung mit Künstler*innen und Historiker*innen aus Namibia und Deutschland wird ab 11. Juli 2019 in National Art Gallery of Namibia (NAGN) Windhoek zu sehen sein.
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer betont die Bedeutung einer zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzung, denn „wo die Politik stockt, können Wissenschaft und Kunst einen Beitrag leisten. Die Aussöhnung ist ein zu hohes Gut, als dass es nur Diplomat*innen, Politiker*innen und Jurist*innen überlassen werden darf.“ Schön, dass unser transnationales Kunstprojekt, ein Versuch der deutsch-namibischen Verständigung und Aussöhnung im Kleinen, nun auch in Namibia zu sehen sein wird:
Ausstellung Ovizire. Somgu: From Where Do We Speak eröffnet in der National Art Gallery of Namibia in Windhoek am 11. Juli 2019, 18 Uhr
Nach der erfolgreichen Ausstellung Ovizire. Somgu: From Where Do We Speak? Von Woher Sprechen Wir? in Hamburg Ende 2018 wird das namibisch-deutsche Kunst- und Geschichtsprojekt der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ ab dem 11. Juli 2019 auch in der National Art Gallery of Namibia (NAGN) in Windhoek zu sehen sein.
Die Ausstellung zeigt Multimedia-installationen, Fotoarbeiten und Collagen der namibischen Künstler*innen Vitjitua Ndjiharine, Nicola Brandt, Nashilongweshipwe Mushaandja, Hildegard Titus und Isabel Katjavivi.
Die Kunstwerke entstanden im Rahmen eines Kunst- und Geschichtsprojektes, unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Historisches Seminar der Universität Hamburg) und gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung. Das Projekt führte im Jahr 2018 drei namibische Künstler*innen für einen längeren Forschungsaufenthalt nach Hamburg. Dabei setzten sie sich gemeinsam mit der deutschen Historikerin Ulrike Peters mit kolonialen Fotobeständen des Museums am Rothenbaum (MARKK) und der von Kolonialismus und dem Völkermord von 1904-1908 geprägten namibisch-deutschen Geschichte auseinander.
„Wo die Politik stockt, können Wissenschaft und Kunst einen Beitrag zur Versöhnung leisten.“ Diese Hoffnung äußerte Prof. Dr. Jürgen Zimmerer anlässlich der Eröffnung in Hamburg. Jetzt fügt er hinzu: „Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Ausstellung nun auch in Windhoek zu sehen sein wird.“
Zur Pressemitteilung als pdf: