Nicht nur in Deutschland, auch international erhielt die umstrittene Vereinbarung zwischen Deutschland und Namibia über eine Entschuldigung und Zahlungen für den Genozid an den Herero und Nama erhebliche mediale Aufmerksamkeit. So berichteten unter anderem Al Jazeera und Euronews, letztere mit einem Interview mit Jürgen Zimmerer:

Zum Beitrag von Al Jazeera: https://www.aljazeera.com/news/2021/6/1/ovaherero-nama-descendants-criticise-germanys-reconciliation

Besonders intensiv sind die Debatten in Namibia selbst. Als eines der bedeutendsten Medienhäuser des Staates berichtet „The Namibian“ ausführlich und führte mit dem politischen Analysten Fanuel Kaapama, dem Vertreter der Ovaherero Traditional Authority Norberth Tjombonde und Prof. Dr. Jürgen Zimmerer eine Gesprächsrunde durch. Das Format „The Conversation“ über „Unpacking the Genocide Negociations“ widmet sich diversen Fragen und Konfliktfeldern: Zimmerer schätzt etwa die Haltung der deutschen Regierung so ein, dass sie einen Abschluss der Auseinandersetzungen um den Genozid forcieren will und vor allem die Zahlung von Reparationen aufgrund der rechtlichen Folgen für Entschädigungsansprüche aus dem Zweiten Weltkrieg vermeiden will. Kaaapama erwartet angesichts dieser Haltung weiterhin einen „generational struggle“ um Wiedergutmachung. Tjombonde betont, dass die Entscheidungen der Namibischen Regierung nicht akzeptiert werden, wenn die Betroffenen und ihre Vertretungen kein Gehör finden.

Wir danken The Namibian und Euronews für die Genehmigung zur Bereitstellung der Beiträge.