„Substanzielle Rückgaben“ von Objekten, die 1897 aus dem Königreich Benin geraubt wurden, planen die Berliner Museen mittlerweile. Trotzdem sieht Prof. Dr. Jürgen Zimmerer noch massive Schwächen in den europäischen Restitutionsplänen, wie er für „The Conversation“ ausformuliert.

Erst der Druck von zivilgesellschaftlichen Gruppen und (internationalen) Medien hätte zum Einlenken der Museumsverantwortlichen in Berlin geführt, obwohl seit Jahrzehnten Rückgabeforderungen bestünden. Viele andere europäische Museen wie das British Museum, der größte Teil der Benin-Bronzen liegt, verweigerten sich bislang komplett gegenüber Rückgaben.

Die Restitutionsdebatten seien aktuell auch deswegen von so großer Bedeutung, weil sie die Frage „globaler sozialer Gerechtigkeit“ berührten – genauso wie etwa die Auseinandersetzung um den Umgang mit dem Genozid an Herero und Nama. In diesen Punkten sei eine Dekolonisierung notwendig, bei der grundlegende Fragen in den jeweiligen Ländern entschieden würden, so etwa der Verteilung der restituierten Bronzen innerhalb Nigerias.

Zum Beitrag (auf Englisch):

https://theconversation.com/germany-is-returning-nigerias-looted-benin-bronzes-why-its-not-nearly-enough-165349

Update, 13.9.: Der Beitrag ist jetzt auch auf Französisch verfügbar:

https://theconversation.com/restitution-des-bronzes-du-benin-par-lallemagne-pourquoi-cest-loin-detre-suffisant-167419